Segler und Schwalben – faszinierende Flugkünstler

Und eine glückliche Rettung

Lag’s an der Hitze oder am Thema? Gerade mal drei Personen nahmen an der Exkursion zu diesen bemerkenswerten Vögeln teil, die sich in Vielem gleichen und doch nicht näher verwandt sind miteinander.
Im Schatten eines Baumes liess sich die Mauerseglerkolonie des Hagen-Schulhauses in Illnau bei einigermassen erträglichen Bedingungen gut beobachten. Allerdings waren die für die Segler gedachten Nisthöhlen auch bei anderen Vögeln beliebt: Spatzen zogen darin ebenso ihre Jungen auf wie es auch schon Stare zuvor getan haben mussten.

Haussperling Weibchen vor einem Mauersegler Kasten (Photo: Stefan Vogel)
Haussperling Weibchen vor einem Mauersegler Kasten (Photo: Stefan Vogel)

Das verrieten jedenfalls die Kotspuren vor den Einfluglöchern. Bis die ersten Mauersegler ihre Nistplätze anflogen, dauerte es ein Weilchen. Sie füttern ihre Jungen mit Futterballen aus ihrem Kropf, die aus gut und gerne 200 Insekten bestehen können. Und die müssen erst einmal gefangen werden. Wenn ein Mauersegler dann aber pfeilschnell über den Pausenplatz zu seinem Nachwuchs steuerte, musste man schon sehr genau aufpassen, damit man mitbekam, in welchem Loch er verschwand. Genaue Beobachtung der einzelnen Einfluglöcher offenbarte, dass auch die Vögel unter der enormen Hitze litten. Erschöpfte Spatzeneltern sassen hechelnd vor der Nisthöhle, ohne auf den bettelnden Nachwuchs zu reagieren. Junge Mauersegler erschienen in der Öffnung mit aufgerissenem Schnabel. Und dann wurde es einem der kleinen Segler zu heiss:

Mauersegler Kücken vor der Hitze aus der Höhle fliehend (Photo: Beatrix Mühletaler)
Mauersegler Kücken vor der Hitze aus der Höhle fliehend (Photo: Beatrix Mühletaler)

er schlüpfte aus dem Nistkasten heraus auf den Vorsprung, und wir mussten mit ansehen, wie der Kleine aus etwa 5m Höhe abstürzte.

Aus dem Nest gefallenes Mauersegler Kücken (Photo: Stefan Vogel)
Aus dem Nest gefallenes Mauersegler Kücken (Photo: Stefan Vogel)

Er hatte Glück im Unglück: unter dem Demonstrationsmaterial für die Exkursion war eine Schuhschachtel mit einem künstlichen Mauerseglernest.

Mauersegler Kücken in ein künstliches Nest gebettet (Photo: Beatrix Mühletaler)
Mauersegler Kücken in ein künstliches Nest gebettet (Photo: Beatrix Mühletaler)

Dort hinein legten wir ihn und deckten ihn mit einem nass gemachten Papiertaschentuch zu, damit er etwas abkühlen konnte. So verpackt trat er später seine Reise in eine Station an, die sich auf die Pflege verletzter oder noch nicht flügger Mauersegler spezialisiert hat.

Aus naheliegenden Gründen wurde auf den Besuch einer Mehlschwalbenkolonie verzichtet: Der Garten der Hörnli-Beiz war weitaus verlockender und erfrischender.