Pro Natura hat das Glühwürmchen zum Tier des Jahres erkürt. Genauer: Den grossen Leuchtkäfer. Weil er mit seinem Leuchten die Menschen fasziniert, soll er jetzt auch unser Hirn erleuchten: Er wirft Licht auf unser Wirken, das die ganze Insektenwelt bedroht, und fordert uns zu vernünftigerem Handeln auf: Wertvolle Lebensräume erhalten, Pestizideinsatz und Lichtverschmutzung reduzieren. Denn wenn es den Insekten schlecht geht, ist die ganze Natur gestört. Sie stellen die grösste Tiergruppe dar, sie bestäuben die Pflanzen und sie sind selbst Nahrung für andere Tiere.

Der grosse Leuchtkäfer ist noch weit verbreitet, aber nicht häufig zu sehen. Einerseits dauert das Leuchten nur ein paar Tage im Jahr und andererseits verdrängt unsere künstliche Lichtflut zur Erhellung der Nacht das Schauspiel. Das Leuchten der Käfer dient der Paarung: Es wird durch eine chemische Reaktion im Hinterleib des Weibchens gezündet, welches damit die Männchen anlockt. Wenn die Paarung erfolgt und die Eier gelegt sind, ist die Lebensaufgabe erfüllt und die Tierchen sterben.

Die längste Zeit ihres Lebens verbringen die Leuchtkäfer als Larven und sind dann unerbittliche Jäger: Sie ernähren sich von Schnecken, die sie mit einem Giftbiss töten. Sie brauchen somit schattige, feuchte Plätzchen, wo sich ihre Beute wohl fühlt, aber darüber hinaus auch eine Vielfalt an Strukturen und Dunkelheit in der Nacht. Sie vermitteln uns, was es braucht: Eine vielfältige Kulturlandschaft und naturnahe Gärten.

Mehr zum Lesen und Anschauen bei pro natura: Tier des Jahres 2019: Das Glühwürmchen