Buntspecht, Weibchen, Adult, auf Ast mit Futter, Langenbruck, Dürstelberg (Foto: Michael Gerber)

2016: Buntspecht: Botschafter für den Erhalt von grossen alten Bäumen

Header2014_3_0Vogel des Jahres 2016 ist der Buntspecht. Birdlife Schweiz will mit dieser Wahl darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, grosse, alte Bäume zu erhalten. Denn auf alte Bäume ist der bekannte Vogel in dreierlei Hinsicht angewiesen: in altem morschem Holz findet er nahrhafte Insektenlarven; mit dem Hämmern auf morschem Holz kommuniziert er; und alte Bäume bieten Raum für seine Bruthöhlen.

Bereits im Februar beginnt das Buntspecht-Männchen damit, sein Revier zu verteidigen und eine Partnerin anzulocken. Beides macht er lautstark mit dem Trommeln auf resonantes Holz. Auch das Weibchen antwortet mit Trommeln. Meist zimmern diese schwarz-weiss-rot gezeichneten Spechte für jede neue Brut eine neue Höhle. Rund sechs Eier legt das Weibchen jeweils nach der Paarung. Wenn die Jungen geschlüpft sind, brauchen sie jede Menge Insekten, die in der Umgebung beschaffbar sein müssen. Die immer hungrigen Spechtjungen pflegen intensiv zu rufen. Wer im Frühsommer im Wald spaziert, hat wegen dieses Spektakels durchaus gute Chancen, eine Bruthöhle des Spechts ausfindig zu machen.

Als fleissiger Wohnungsbauer hat der Buntspecht eine wichtige ökologische Funktion. Denn nach ihm nutzen andere Höhlenbrüter seine Höhle, beispielsweise Meisen, Kleiber und Trauerschnäpper sowie Fledermäuse und Insekten.

Das erinnert uns daran: Nicht nur im Wald, sondern auch im Kulturland und im Siedlungsgebiet sollten alte Bäume überleben und neue Hochstämmer gepflanzt werden. Damit dies auch bei verdichtetem Bauen geschieht, müssen die Weichen dafür bereits in der Bau- und Zonenordnung gestellt werden. In unserer Gemeinde ist ein Schritt dazu getan, mit dem Schutz mächtiger Bäume. Die andere Herausforderung ist, trotz Abstandsvorschriften neue Hochstämmer zu ermöglichen – anstelle der sonst üblichen Kleinbäume.

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